ONLINE - SEMINAR (4 Unterrichtseinheiten)
Zielgruppen:
-Psychotherapeut*innen in Ausbildung
Anrechnung für:
E-VT (Eigenes Verfahren)
E-TP, E-ST (Fremd Verfahren)
-approbierte Psychotherapeut*innen-
-ärztliche Weiterbildung
ACHTUNG: Teilnehmer*innen der KIRINUS CIP Akademie in "Kinder- und Jugendlichen-Ausbildung" sind herzlich willkommen, können sich dieses Seminar aber nicht anrechnen lassen.
Die „Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung“ (kPTBS) als mögliche Folge langandauernder und meistens interpersoneller traumatisierender Erfahrungen ist mit Einführung der ICD-11 nun eine eigenständige Diagnose. Damit schließt sich vorläufig ein Kreis, dessen Zeichnung mit Judith L. Herman's Buch ("Trauma and Recovery: The Aftermath of Violence - From Domestic Abuse to Political Terror") aus dem Jahre 1992 begonnen hatte. Nach einem kurzen geschichtlichen Abriss werden in diesem Web Seminar die neuen ICD-Kriterien vorgestellt, in Beziehung zur Konzeptualisierung nach dem DSM-5 gesetzt sowie eine Abgrenzung zur Borderline Persönlichkeitsstörung versucht. Abschließend wird auf therapeutische Techniken und Methoden eingegangen.
Mit Einführung der 11. Version der ICD gehen zahlreiche Änderungen einher.
Traumata werden definiert als Ereignisse von außergewöhnlicher Bedrohung, die nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde. Die „klassische“ posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist gekennzeichnet durch Intrusionen, Vermeidung und Hyperarousal. Die komplexe posttraumatische Belastungsstörung (KPTBS) wird als eigenständige Diagnose in die ICD-11 aufgenommen und tritt als Folge von sich wiederholenden oder lang andauernden traumatischen Ereignissen auf. Die KPTBS ist neben den Symptomen der PTBS durch Affektregulationsstörungen, negative Selbstwahrnehmung und Beziehungsstörungen gekennzeichnet. Aktuelle empirische Studien lieferten Hinweise für die Validität dieser Diagnose. Die Exposition in sensu mit dem traumatischen Ereignis steht im Mittelpunkt der als erfolgreich evaluierten Psychotherapien von PTBS und KPTBS. Zur differenziellen Wirkung einzelner traumafokussierter Verfahren bei KPTBS können jedoch noch keine eindeutigen Empfehlungen ausgesprochen werden.