Heute kommt nahezu die Hälfte der Patient*innen mit narzisstischen Problemen in die Psychotherapie. Dabei galt Narzissmus anfangs in der analytischen Psychotherapie als nicht behandelbar. Was hat diesen Wandel bewirkt und welche Veränderungen hat er für das Verständnis alltäglicher und klinischer Phänomene eröffnet? Welches Spektrum von Erscheinungen erfassen wir heute unter dem Begriff des Narzissmus und wie gehen wir in der psychodynamischen Praxis damit um? Diese Fragen werden anhand von theoretischen und klinischen Darstellungen erörtert, wobei ausdrücklich ein psychodynamischer Ansatz vertreten wird. Es werden folgende Themen behandelt:
· Definitionen und Konzeptgeschichte
· Erscheinungsformen: normaler, pathologischer und destruktiver Narzissmus
· Struktur und Psychodynamik: Libidotheorie und Selbstpsychologie des Narzissmus
· Entstehung und Entwicklungsstufen: Vom Spiegelstadium zum reifen Selbst
· Klinische Gesichter: Narzisstische Neurosen und Persönlichkeitsstörungen
· Zur Behandlung: Strategien und Kontroversen
· Narzisstische Formen der Übertragung und Gegenübertragung
· Narzissmus in der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie: Indikation und Differenzialindikation
In diesem Rahmen ist es erwünscht, Fallvignetten aus der persönlichen Behandlung von narzisstischen Störungen unter einer Ihnen wichtigen Fragestellung zur Diskussion zu stellen. Motivation zu interaktiver Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.