Weisheitstherapie zur Behandlung von Anpassungsstörungen und der Posttraumatischen Verbitterungsstörung
Anpassungsstörungen spielen im klinischen Alltag eine große Rolle, sind schwer zu behandeln und führen häufig zur Chronifizierung. Ein Subtyp der Anpassungsstörungen ist die Posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED), die durch Symptome wie Kränkung, massiven Ärger und anhaltende Verbitterung charakterisiert ist. Weitere Symptome sind sozialer Rückzug, Phobie (z. B. Arbeitsplatzphobie) und eine häufig lang anhaltende Arbeitsunfähigkeit. Der Auslöser ist ein einschneidendes, aber lebensübliches kritisches Lebensereignis, wie z. B. das Erleben von Ungerechtigkeit, Arbeitsplatzkonflikte, Arbeitsplatzverlust oder das sog. „Mobbing“. Im Reha-Zentrum Seehof wurde ein verhaltenstherapeutisches Konzept zur Behandlung der PTED entwickelt, das sich auf das für psychotherapeutische Ziele erweiterte Berliner Weisheitsparadigma nach Baltes bezieht. Dabei spielen bei der Problembewältigung emotionale Kompetenzen, die Suche nach entlastenden bzw. Sinn stiftenden Perspektiven und insbesondere die Fähigkeit zum Perspektivwechsel eine besondere Rolle. Der weisheitstherapeutische Ansatz soll theoretisch und praktisch vorgestellt werden. Der Workshop bietet zudem die Möglichkeit zu einem offenen Ideenaustausch zur Behandlung von schwierigen gekränkten Patienten, da diese in der Literatur bislang kaum beschrieben wurden. Lit.: Linden M, Baumann K, Schippan B (2006). Weisheitstherapie – Kognitive Therapie der Posttraumatischen Verbitterungsstörung. In A. Maercker & R. Rosner (Hg.), Psychotherapie der posttraumatischen Belastungsstörungen, Thieme. Baumann, K (2007). Weisheitstraining Zur Steigerung der Belastungsverarbeitungskompetenz bei reaktiven psychischen Störungen mit Verbitterungsaffekten. Charité – Universitätsmedizin Berlin. Freie Universität Berlin.