„Imagery Rescripting“ (IRRT) ist eine auf Imagination basierende, psychotherapeutische Technik, mit deren Hilfe negative Emotionen durch das „Überschreiben“ (engl. „rescripting“) negativer Erinnerungen und Bilder positiv verändert werden sollen. Die Methode wurde ursprünglich für kindliche Opfer des sexuellen Missbrauchs entwickelt (Schmucker et al., 1995), hat jedoch auch bei anderen psychischen Belastungsreaktionen (z.B. in der Trauerarbeit) vielversprechende Studienergebnisse erzielt und ermöglicht eine schonende Bearbeitung schmerzhafter Bilder, Blockaden und Schemata. Imagery Rescripting bietet außerdem die Möglichkeit, Gefühle, Bedürfnisse und Handlungen auszudrücken, die unter Umständen in belastenden Situationen unterdrückt werden mussten oder nicht geäußert werden konnten. In drei Phasen werden visuelle und verbale Interventionen kombiniert, um Zugang zu belastenden, traumabezogenen Bildern zu gewinnen, diese zu konfrontieren, zu transformieren und emotional zu bewältigen. Schließlich werden selbstfürsorgliche, selbstberuhigende innere Bilder und Verhaltensweisen in die belastende Szene eingeführt. In diesem Seminar werden die einzelnen therapeutischen Schritte der IRRT Phasen vorgestellt und demonstriert. Darüber hinaus wird anhand von Fallbeispielen eine Behandlungsplanung und Fallkonzeption abgeleitet, welche auf spezifische therapeutische Ziele in den einzelnen Phasen sowie die Anwendung der IRRT bei Typ I und Typ II Traumata und anderen Belastungsreaktionen vorbereitet. Feedback und Selbsterfahrung sichern eine nachhaltige Umsetzung in die Arbeit mit Patient*innen. Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung und Gruppenarbeit wird vorausgesetzt.