Die Modellbildung in der Psychotherapie orientiert sich im Wesentlichen an individuumszentrierten Konzepten, so dass die Rolle von interpersonellen Faktoren für Ätiologie, Verlauf und Therapie von psychischen Störungen eher vernachlässigt worden ist. Die adäquate Beachtung partnerschaftlicher und familiärer Beziehungen kann jedoch für die Psychotherapie psychischer und physischer Störungen von erheblicher Bedeutung sein und zwar nicht nur für die Patienten selbst, sondern auch für deren Partner und Kinder - die meist im Rahmen von Individualpsychotherapie wenig Beachtung finden. Im Workshop werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Familienangehörige im Rahmen „eigentlich“ individueller Psychotherapie in die Therapie einbezogen werden können, dies exemplarisch für Patienten mit Depression und Angststörungen. Vermittelt werden in Kleingruppenübungen und mit Videounterstützung wesentliche Interventionen aus der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Paartherapie, z. B. Paar-Diagnostik, Erhöhung positiver Reziprozität, Kommunikations- und Problemlösen und Krisenintervention.