Bei 10-25 % aller Depressionen besteht eine chronische Verlaufsform. Sowohl psychopharmakologische als auch kognitive Interventionen zeigen nur unbefriedigende Ergebnisse. Hinter dem Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), verbirgt sich eine der bedeutsamsten Entwicklungen in der VT der letzten Jahre. Bereits in den 80er Jahren begann James P. McCullough von der Virginia Commonwealth University in Richmond, ein spezialisiertes Therapieprogramm für PatientInnen mit chronischer Depression zu entwickeln. Dabei integrierte er wichtige Ansätze: (1) Seligmanns Modell der erlernten Hilflosigkeit, (2) Banduras Theorie sozialen Lernens, (3) Piagets Theorie der kognitiv-emotionalen Entwicklung, (4) Skinners Erkenntnisse zur Bedeutung des operanten Lernens und (5) Kieslers Modell zur Interpersonellen Theorie. Es werden sowohl kognitive, emotionale wie verhaltensbezogene Bereiche angesprochen und spezifische interpersonelle Fertigkeiten vermittelt. CBASP wurde in einer sehr großen kontrollierten Studie erprobt und ist bisher die einzige Intervention, bei der ein additiver Effekt zu psychopharmakologischen Interventionen bei depressiven Erkrankungen wahrscheinlich gemacht werden konnte. Ziel ist die Vermittlung von Fertigkeiten zur Behandlung mit CBASP (Power-Point- und Video-Präsentation, Rollenspiele, Übungen). Lit.: McCullough JP. Psychotherapie der chronischen Depression. Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy – CBASP. Deutsche Ausgabe: Urban & Fischer, 2006; McCullough JP.: Behandlung von chronischer Depression mit dem Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), Therapiemanual, CIP-Medien, 2006; McCullough JP.: Behandlung von chronischer Depression mit dem Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy, Patientenmanual, CIP-Medien, 2006. Interaktive Gruppenarbeit, die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.