Scheiden tut weh! Trennungen begleiten uns ein Leben lang. Sie sind oft Anlass für eine Therapie, stellen zentrale Themen und werden im Therapieprozess selbst zum Thema. Am liebsten würden wir sie vermeiden und uns Schmerzen, die daraus entstehen, ersparen. Wir lehnen uns vergeblich gegen Verlust, Vergänglichkeit und Wandel auf. Trennungen bedeuten aber auch einen Neuanfang, der fordert, Vertrautes aufzugeben, Abschied zu nehmen und um Vergangenes zu trauern. Schmerzen, Verlassenheit und Krisen zu bewältigen wird zu einer notwendigen („die Not wendende“) Aufgabe. Erst dann können wir uns dem Leben wieder zuwenden und darin Fülle und Tiefe erfahren. Der Neuanfang macht dann vieles klarer und bringt neue Ordnung. Therapeutische Arbeit bedeutet in diesem Zusammenhang also zu lernen, mit Trennungen fruchtbar umzugehen und sie für die Persönlichkeitsentwicklung zu nutzen. Hierzu will dieses Seminar beitragen durch die Vermittlung von diagnostischen Methoden und Interventionen zur Krisenbewältigung und Trauerarbeit. Eigene Erfahrungen werden uns in der Arbeit mit Patienten nützen und uns hilfreicher machen. Lit: Worden, W.: Beratung und Therapie in Trauerfällen. Huber, 2007 Znoj H., Trauer. Psychiatrie und Psychotherapie, up2date3, 2009, 317-333/pdf, 436 KB. Interaktive Gruppenarbeit, die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.