Erfahrungsgemäß berichtet die Mehrzahl der Psychotherapiepatienten im Alter von etwa 18 bis 59 Jahren über teils gravierende Probleme im beruflichen Bereich (Burnout, Mobbing), ohne dass das klassische psychotherapeutische Repertoire spezifische Behandlungsangebote dazu anbietet. Basierend auf etabilierten berufsbezogenen Gruppentherapieprogrammen (u. a. Stressbewältigung am Arbeitsplatz/SBA, Hillert, Koch & Hedlund, 2007; Arbeit und Gesundheit im Lehrberuf/AGIL, Lehr et al. 2007) werden zentrale Konzepte der Occupational Health Psychology vorgestellt, berufsbezogene Interventionsstrategien aufgezeigt und in praktischen Übungen erprobt. Die längsschnittlich evaluierten Gruppenprogramme (auch hervorragend für die Einzeltherapie geeignet) umfassen Einheiten zur Motivation für berufsbezogene Therapie, zur sozialen Kompetenz am Arbeitsplatz, Stressbewältigungstraining und Transfereinheiten. Darüber hinaus sind Zusatzmodule (berufliche Klärung, Bewerbungen, Erholungsförderung, soziale Unterstützung, berufliche Belastungserprobungen, Umgang mit beruflichen Gratifikationskrisen) ausgearbeitet. Zur Indikationsstellung und Prognose berufsbezogener Therapien liegen die Ergebnisse aus längsschnittlichen Therapieevaluationen vor. Der Workshop richtet sich an psychotherapeutisch tätige Praktiker mit Interesse an der Durchführung berufsbezogener Psychotherapie-Elemente.