In den letzten zehn Jahren haben sich die Ansätze, mit denen in der Forschung nach schlüssigen Erklärungen für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der therapeutisch schwerer zugänglichen Persönlichkeitsstörungen gesucht wurde, zunehmend aufeinander zu bewegt. Inzwischen kann sogar von Therapieschulen übergreifenden integrativen Ätiologie-Perspektiven gesprochen werden. Es nicht weiter verwunderlich, dass viele der aus diesem Erklärungs-Konsens ableitbaren Therapieüberlegungen ebenfalls konvergieren. In welche Richtung die Entwicklung integrativer Perspektiven voranschreiten könnte, soll am Beispiel von drei gegenwärtig breiter diskutierten Therapiekonzepten angedeutet werden. Dabei handelt es sich einerseits um zwei Fortentwicklungen der tiefenpsychologisch-psychodynamisch orientierten Psychotherapie: (a) die Mentalisierungs-gestützte Psychotherapie (sensu Fonagy) und (b) die Strukturbezogene Psychotherapie (sensu Rudolf). Anderseits werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Verhaltenstherapie-Variante dieser Entwicklung diskutiert, zur sog. Schema-Therapie (sensu Young). Motivation zu interaktiver Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.