MBT ist eine psychodynamische Methode für die Behandlung von Patienten mit schweren/ komplexen/komorbiden Persönlichkeitsstörungen, vor allem vom Borderline-Typ. Diese sind gekennzeichnet durch eine Störung ihrer Mentalisierungsfähigkeit, was konventionelle Behandlungsansätze unzureichend wirksam werden lässt. MBT beinhaltet eine Verfeinerung und Weiterentwicklung bisheriger Therapiemethoden, um durch Konzentration auf mentalisierungsförderliche Interventionen das Spektrum behandelbarer Persönlichkeitsstörungen deutlich in Richtung „low-level“-Struktur auszuweiten. MBT konnte im ambulanten, tagesklinischen und klinischen teamgestützten Setting seine sehr gute und nachhaltige Wirksamkeit beweisen, jedoch sind MBT-Haltung und Interventionen auch in der Einzelpraxis anwendbar. Die theoretische Grundlage von MBT sind Bindungs-, Kognitions- und Therapiewirksamkeitsforschung sowie Psychoanalyse und Systemtheorie. Eine neugierige, nichtwissende und spielerische Haltung, sowie eine hohe persönliche therapeutische Präsenz kennzeichnen den therapeutischen Beitrag zum Behandlungsprozess. MBT fördert damit die Integration von Interaktion, Außenwahrnehmung und Innenwelt für den Aufbau von Repräsentanzen. Mit Hilfe dieser Methode können Menschen ohne sichere Bindungsgrundlage und/oder mit schweren Traumatisierungen einen funktionalen und spielerischen Umgang mit ihrer inneren und der äußeren Realität lernen, erfahren eine deutliche Abnahme ihrer Symptomlast und Zunahme ihrer Lebensqualität. Im Vortrag werden die Mentalisierungsbasierte Therapie und ihr Theoriehintergrund sowie praktische Erfahrungen vorgestellt.
