Das Misslingen der Nähe-Distanz-Regulation stellt aus psychoanalytischer Sicht das Kernproblem der schizophrenen Erkrankung dar. Der schizophrene Mensch schwankt zwischen dem Wunsch nach Symbiose und der Flucht davor aus Angst vor Identitätsverlust. Dieses innerseelische Dilemma ist bedingt durch die mangelhafte Ausbildung der basalen Fähigkeit, in einen lebendigen Austausch mit Mitmenschen zu treten, sich zu öffnen und etwas annehmen zu können, sowie sich gleichzeitig abzugrenzen und das Gefühl für das eigene Selbst zu bewahren. Entsprechend kann die psychotische Symptomatik als eine Form von Krisenbewältigung verstanden werden. Die tiefenpsychologisch orientierte Behandlungstechnik bei Psychosen verfolgt das Ziel, dieses widersprüchliche Beziehungsmuster zu verstehen und zu verändern. Neben einem theoretischen Überblick soll anhand von Fallbeispielen die Technik des psychotherapeutischen Umgangs mit dieser Patientengruppe erörtert und diskutiert werden. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, eigene Fälle aus dem stationären oder ambulanten Setting mit- und einzubringen.