Zwänge werden in der TP gewöhnlicher Weise eher indirekt, statt primär symptomfokussiert behandelt. Dahinter steckt der Gedanke, dass mögliche innere Konflikte oder verinnerlichte Interaktionsmuster eine Rolle spielen können. Zudem wird in der TP den Zwangsinhalten als symbolischer Ausdruck eine Bedeutung geschenkt. Ebenso muss auf die jeweilige Beschaffenheit der Struktur geachtet werden: Ein zu schnelles symptomfokussiertes Vorgehen bei Vorstadien zu Psychosen kann ggf. destabilisierend wirken. Eine Unterscheidung zwischen Zwangsstörung und zwanghafter Charakterstruktur sollte ebenso beachtet werden. Im Seminar sollen zunächst ideengeschichtliche Hintergründe und theoretische Beispiele für Psychodynamiken von Zwängen vorgestellt und diskutiert werden. Daraufhin können eigene Fallbeispiele eingebracht werden, um nicht zuletzt auch ein Gespür für Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen zu entwickeln. Motivation zu interaktiver (Klein-) Gruppenarbeit wird vorausgesetzt.