Nicht nur durch die sprachliche Mitteilung, sondern durch die gesamte, gemeinsam gestaltete Interaktion, also durch die „Szene“, geben wir gewollt oder ungewollt Informationen preis, die einen Zugang zur intrapsychischen Welt der beteiligten Akteure schaffen. Die Auseinandersetzung mit dem Verständnisprozess dieses intersubjektiven Handlungs- und Rollengefüges und der darin übertragenen, unbewusst motivierten Kommunikations- und Verhaltensmuster schult das professionell hermeneutische Denken und bildet einen Schlüssel zur Psychodynamik, sowohl für die Erstellung von Gutachten als auch in der laufenden reflexiven Arbeit. Nach einer Einführung in den Begriff der „Szene“ und der Methodologie konkreter Interpretationsarbeit anhand von Bildern, Filmen und kurzen Fallvignetten, werden wir eine sich dimensional erweiternde Szene Schritt für Schritt gemeinsam erschließen. Der Kurs ist praktisch orientiert, Motivation zu interaktiver Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.