Dieses Seminar entspricht dem Baustein Ethik/Recht des Ausbildungskataloges der Richtlinienpsychotherapie. Kursziel ist ein tiefergehendes Verständnis für Lösungsmöglichkeiten ethisch- juristischer Probleme für die ambulante und stationäre Tätigkeit im tiefenpsychologisch und analytischen Kontext. Dieses soll den Teilnehmern auch zusätzliche Sicherheit geben, Krisensituationen im therapeutischen Prozess nicht als Versagen der einen oder anderen Seite, sondern als Chance zu sehen, über die nicht geschwiegen werden muss, sondern gesprochen werden darf. Dieses stärkt die professionelle Identität. Die aktuelle wissenschaftliche Literatur zur Ethik in der Psychotherapie, sowie einführende Aspekte des Berufsrechts werden vorgestellt. Das Seminar ist sowohl für Ausbildungskandidaten, als auch erfahrene KollegInnen ebenso Dozenten, Supervisoren und Selbsterfahrungsleiter gedacht. Anhand von Literaturbeispielen und anonymisierten Fallvorstellungen werden ethische Konfliktsituationen in der klinischen Praxis in interaktiven Kleingruppen und in der Gesamtgruppe bearbeitet. Dabei wird im Mittelpunkt die Frage stehen, wie die Kursteilnehmer die Sichtweise erleben, dass in einer psychotherapeutischen Behandlung/ Lehranalyse Fehler geschehen können. Wie könnte im jeweiligen Fall ein Dialog „auf Augenhöhe“ zwischen Therapeut/ Patient oder in der Selbsterfahrung aussehen, falls es zu Schwierigkeiten, Grenzüberschreitungen oder Entgleisungen im Prozess kommt? Ebenso werden die in der täglichen Arbeit vorkommenden juristischen und berufsrechtlichen Probleme erörtert. Auf Wunsch kann Literatur ausgegeben werden.
