Betrachten wir Erziehung und Entstehen von neurotischen Störungen als interpersonale Prozesse mit innerseelischen Folgen, so wird deutlich, dass diese in keinem abgegrenzten familiären Bereich stattfinden, sondern dass in diesen Raum unaufhörlich Einflüsse der Gesellschaft dringen, die sich atmosphärisch niederschlagen. Betrachten wir Erziehung gleichzeitig als einen Prozess, mit welchem ein ausgeglichenes Verhältnis von Über-Ich – Es – und Ich hergestellt werden soll, so können wir in den vergangenen Jahrzehnten auffallende gesellschaftliche Veränderungen mit entsprechenden Störungen beobachten. Brauchen jene – überwiegend externalisierenden – Störungen andere Behandlungstechniken?