Die Basis des psychogenen Anteils psychosomatischer Erkrankungen ist mit Hilfe der Zusammenschau der Erkenntnisse der Säuglings- und Bindungsforschung, der Neurowissenschaften, der Stressvorgänge und der Affekt- und Identitätsforschung zu verstehen. Dabei liegt der Beginn einer Erkrankung häufig in einem traumatisierenden Verlusterlebnis, dem aufgrund des emotionalen Defizits in der frühen Kindheit nicht adäquat emotional begegnet werden kann. Die Fragen des Umgangs mit sich selbst und dem anderen, und die der Affektregulierung im Rahmen struktureller Störungen, stehen im Mittelpunkt der Betrachtung des Kranken. An die diagnostische Einordnung des Kranken schließen sich Überlegungen zu Prognose und Therapie an. Diese Fragen sollen theoretisch dargelegt und anhand von Krankengeschichten erörtert werden. Dabei sind die TN des Seminars aufgefordert, eigene Fälle zur Diskussion zu stellen. Lit.: Rudolf, G: Strukturelle Psychotherapie. Schattauer 2006. Klußmann, R./Nickel,M.: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie – ein Kompendium für alle medizinischen Teilbereiche. 6. Aufl. Springer, Wien 2009.
