Um eine Verhaltensanalyse zu erstellen, ist es nicht notwendig, die entsprechenden Entwicklungsstufen zu diagnostizieren. Dennoch kann es für den therapeutischen Prozess hilfreich und sinnvoll sein, „erlerntes Verhalten“ von tatsächlicher
Entwicklung zu unterscheiden. Im vorzustellenden Gräff-Rudolphschen Modell
lässt sich das symptomatische Problemverhalten genauso gut „verorten“, wie das
gezielte Entdecken von Ressourcen, die den Selbstwert stabilisieren und Lösungen ermöglichen. Neugier und Interesse zur aktiven Teilnahme sind günstige Voraussetzungen, um zu erleben, wie hochfunktionales Verhalten neben maladaptiven
existiert und schließlich aktiviert oder auch gelöscht werden kann. Motivation zu
interaktiver Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt. Kegan: die
Entwicklungsstufen des Selbst. Kindt TB 1994. Sulz: Praxismanual-Strategien zur
Veränderung von Erleben und Verhalten. CIP-Medien im Psychosozial-Verlag, Gießen.