Traumatisierte Klienten haben große Schwierigkeiten, einem Beziehungsgeschehen zu vertrauen, ihr inneres Erfahrungsbild ist geprägt von negativer Erwartungshaltung und Entwertung. Zurückzuführen ist dies auf mangelnden Schutz vor destruktiven körperlichen wie seelischen Grenzüberschreitungen in ihrer Entwicklung, die zu überflutenden Emotionen führten. Abspaltung körperlicher wie emotionaler Empfindungen waren meist die einzige Überlebensstragtegie. Das Körperliche soll darum in der Behandlung der Folgen von Traumata einen Platz bekommen. Pesso Boyden System Psychomotor (PBSP) bietet Möglichkeiten, Isolations- und Omnipotenzerfahrungen, die mit Traumatisierung verbunden sind, zu ihrem ursprünglichen historischen interaktionellen Kontext zurück zu bringen. Dem Klienten wird durch den strukturierten Kontext einer Gruppe die Möglichkeit gegeben, Emotionen in einem sicheren und geschützten interaktionellen Kontext erneut zu erleben. Durch die systematische Art, in der der Körper in die Therapie einbezogen wird, kann der Klient erleben, dass seine körperliche Integrität respektiert wird und dass er dem eigenen Körper vertrauen kann.
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Lit.: Perquin, LNM, A.Pesso (2004), Therapeutische Arbeit mit Missbrauchpatienten. Pschotherapie 9(2): 268-294. CIP-Medien, München