CIP München (KJT)
Kurs: Verhaltenstherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S
Leitung: M.A. Francisca Álvarez González
Verhaltenstherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S
Anhand von Fallvorstellungen mit Videomaterial werden zunächst die diagnostischen Kriterien bzw. die Symptomatik bei den unterschiedlichen Erscheinungsformen von Aufmerksamkeitsdefiziten anschaulich gemacht. Das Biopsychosoziale Modell zur Entstehung von Aufmerksamkeitsstörungen, Diagnostik sowie Zusammenhänge und Abgrenzung (Differentialdiagnose) zu anderen Verhaltens- und emotionalen Störungen werden vor dem Hintergrund der großen Kontroverse, die das Thema AD(H)S in der Öffentlichkeit und in der Fachwelt begleitet, vorgestellt und mit den Kursteilnehmern diskutiert.
Grundpfeiler einer multimodalen Therapie bei AD(H)S
1. Einzeltherapie:
o Training der Aufmerksamkeit und der Selbstorganisation mit Selbstinstruktionstechniken, sowie Organisation des Arbeitsplatzes. Zudem Vermittlung von Lernstrategien, Umgang mit dem hoch aversiven Gefühl der Anstrengung, Umgang mit Fehlern. Arbeit mit der Stoppuhr, Rechtschreibübungen…
o Steuerung der Impulskontrolle und Förderung der sozialen Kompetenzen (eigene Bedürfnisse und Gefühlslage differenziert wahrnehmen und kompetent artikulieren lernen; Perspektivenwechsel: Förderung von Einfühlungsvermögen)
o Verstärkung des Selbstwertgefühls, des Selbsteffizienzerlebens und der inneren Motivation, einhergehend Vorbeugung depressiver Verstimmungen
2. Gruppentherapie: Vorstellung eines am CIPM konzipierten Trainings zur Stärkung von Konzentration und Verbesserung der sozialen Kompetenzen. Als eine Ergänzung zur Einzeltherapie gedacht, integriert das Training Elemente aus dem MKT, dem Attentioner- und dem THOP-Programm. Arbeitseinheiten (Einzel- und Gruppenarbeit) wechseln sich mit Spiel- und Bewegungseinheiten ab. Im Vordergrund stehen ferner die aktive Partizipation und Mitgestaltung der Teilnehmer, sowie das Sammeln von Erfolgserlebnissen.
3. Konstruktive Zusammenarbeit mit der Schule aufbauen
4. Elternarbeit bzw. –training:
o Aufklärungsarbeit, Prognose
o Vermittlung förderlicherer Interaktionsformen mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen
5. Medikamentöse Behandlung
Ein besonderes Augenmerk wird auf die praxisbezogene Vermittlung der o.g. Inhalte mittels Fallvorstellungen, Videoaufnahmen, Einsatz und Vorstellung vom Therapiematerial und durch Übungen und Rollenspiele gelegt. Motivation zu interaktiver Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.