Kursdetails

Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

29.09.2018 - 30.09.2018 | KJT-VT 2018-10

Dipl.-Psych. Jennifer Grimm
Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen
Kursbeschreibung
Im Kleinkind- und Grundschulalter zeigen viele Kinder ritualisierte Verhaltensweisen und
abergläubisches bzw. magisches Denken. Diese helfen Kinder ihre Ängste zu bewältigen
und vermitteln ein Gefühl von Struktur und Sicherheit. Beides ist Teil einer
altersgemäßen Entwicklung.
Aufmerksamkeit ist allerdings geboten, wenn Rituale und Gedanken das Kind in seinem
altersentsprechenden Erleben, Fühlen und Verhalten einzuschränken beginnen und sich
zunehmend „störend“ auswirken. Die Prävalenz von Zwangsstörungen im Kindes- und
Jugendalter beträgt zwischen 1 und 3 Prozent. Zwangsstörungen führen meist zu
erheblichen psychosozialen Belastungen und Beeinträchtigungen des Kindes bzw.
Jugendlichen und deren Familien.
In dem zweitägigen Workshop zum Thema Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter
soll zunächst sowohl ein Überblick als auch ein vertiefender Einblick in die Symptomatik,
mögliche Komorbiditäten und aktuelle Erklärungsansätze der häufigsten
Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter gegeben werden. Darüber hinaus sollen
insbesondere diagnostische und therapeutische Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt
und trainiert werden.
Im Rahmen des Workshops sollen gemeinsam u.a. folgende Themen erarbeitet und
diskutiert werden:
- Unterscheiden sich Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter von denen im
Erwachsenenalter?
- Welchen Einfluss haben Zwangsstörungen mit frühem Beginn auf die weitere
Entwicklung von Kindern- und Jugendlichen?
- Welche komorbiden Störungen treten im Kindes- und Jugendalter häufig auf und
welche Bedeutung haben diese für die Diagnostik und Behandlung der Kinder
sowie deren Familien?
- Welche Erklärungsansätze gibt es für Zwangsstörungen und wie können diese
transparent und verständlich für Kinder, Jugendliche und deren Familien erklärt
werden?
- Was ist im diagnostischen Prozess bei Kindern- und Jugendlichen besonders zu
beachten? Was können Zwänge aus systemischer Perspektive bedeuten?
- Was sind aus kognitiv-verhaltenstherapeutischer Sicht die wichtigsten
(evidenzbasierten) Bausteine in der Behandlung von Zwangsstörungen? Welche
ergänzenden Interventionen sind sinnvoll? „Risiken und Nebenwirkungen“ von
Therapie
Folgende Fertigkeiten sollen vermittelt und trainiert werden:
- Diagnostische Fertigkeiten (z.B. Erhebung von Zwangsgedanken und –handlungen
via Interviewtechniken, Rollenspiele, Zeichnungen etc.)
- Verhaltenstherapeutische Grundlagen: Erstellen einer Verhaltensanalyse sowie
eines Bedingungsmodells
- Therapeutische Fertigkeiten
o Psychoedukation und Vermittlung eines plausiblen Erklärungsmodells (z.B.
gemeinsame Erarbeitung, grafische Darstellungen etc.)
o Kognitive Vorbereitung/ Aufstellen einer Angsthierarchie
o Einleitung und Durchführung einer Reizexposition mit
Reaktionsmanagement
- Was passiert rund um den Zwang eigentlich? Erkennen des systemischen
Hintergrundes in der Familie (durch Fallbeschreibungen und Therapieverläufe,
durch Aufdeckung von funktionalen Aspekten)
Motivation zu interaktiver Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.

Literatur:
Ambühl, H.& Meier, B. (2003). Zwang verstehen und behandeln. Ein kognitivverhaltenstherapeutischer
Zugang. Stuttgart: Pfeiffer bei Klett-Cotta
Görlitz, G. (2006). Psychotherapie für Kinder und Jugendliche. Erlebnisorientierte
Übungen und Materialien. Stuttgart: Klett-Cotta
Görlitz, G. (2006). Psychotherapie für Kinder und Familien. Übungen und Materialien für
die Arbeit mit Eltern und Bezugspersonen. Stuttgart: Klett-Cotta
Neudeck, P. & Wittchen, H.-U. (2005). Konfrontationstherapie bei psychischen Störungen.
Theorie und Praxis.Göttingen: Hogrefe
Steiner, T. & Berg, I. K. (2008). Handbuch Lösungsorientiertes Arbeiten mit Kindern.
Heidelberg: Carl-Auer Verlag
Wewetzer, C. & Wewetzer, G. (2011). Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter: Ein
Therapiemanual. Göttingen: Hogrefe

Gebühr ab 236,00 €
Gebühr immatrikuliert: 236,00 €
Termine
29.09.2018 - 30.09.2018
Termindetails
  • 29.09.2018 | 09:00 - 17:00
    Landshuter Allee 45
    80637 München
  • 30.09.2018 | 09:00 - 17:00
    Landshuter Allee 45
    80637 München
Ort
CIP
Landshuter Allee 45
80637 München
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