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Verhaltenstherapie der Traumafolgestörung im Kindes- u. Jugendalter

09.12.2017 - 10.12.2017 | KJT-VT 2017-14

Verhaltenstherapie der Traumafolgestörung im Kindes- u. Jugendalter

Kinder sind nicht, wie lange gedacht, weniger von den Folgen traumatisierender Lebensereignisse betroffen als Erwachsene. Kindliche Symptome und Verarbeitungsversuche gestalten sich jedoch grundlegend anders und werden mit einer sich an Erwachsenen orientierenden diagnostischen Sichtweise leicht übersehen. Auf diese kurze Formel lässt sich eine der zentralen Erkenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie des Kindes- und Jugendalters der letzten 10 Jahre zurückführen.
Eine zweite ebenfalls neuere Sichtweise erweitert den Fokus über den eng umgrenzten Symptombereich der Posttraumatischen Belastungsstörung (simple PTSD) hinaus. Renommierte Arbeitsgruppen weisen für Vorschulkinder andere Leitsymptome als diagnostisch valide aus; die Bindungsforschung verweist auf die weit über die klassische Symptomtrias (Vermeidung, Wiedererleben, Hyperarousal) hinausgehenden Folgen früher traumatischer Erlebnisse für soziale Interaktionen; neurophysiologisch lassen sich Impulskontrollstörungen und Probleme bei der Affektregulation in einen direkten Zusammenhang mit dem Erleben traumatischer Erfahrungen bringen und die Theorie der strukturellen Dissoziation bietet ein empirisch aktuell gut belegtes Modell, das Phänomene bis hin zur Entwicklung von Subpersönlichkeiten nach traumatischem Stress erklärt.
Im Seminar sollen nach Einführung und Diagnostik praktische Strategien für die Bereiche Distanzierung, Stabilisierung und Ressourcenaktivierung vermittelt und erprobt werden. Dem Gedanken „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ folgend, sollen im zweiten Teil bewährte Interventionen aus dem Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie auf den Bereich Kinder und Jugendliche nach traumatischem Stress übertragen werden (trauma focused CBT). Im dritten Teil soll dann der Fokus auf den Bereich komplexe Traumafolgestörungen, adaptive psychische Anpassungsversuche und Möglichkeiten der therapeutischen Bearbeitung gelegt werden. In diesem Rahmen soll in einem Exkurs auch auf die gezielte Arbeit mit Bezugspersonen eingegangen werden. Motivation zu interaktiver Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.

Gebühr ab 236,00 €
Gebühr immatrikuliert: 236,00 €
Termine
09.12.2017 - 10.12.2017
Termindetails
  • 09.12.2017 | 09:00 - 17:00
    Landshuter Allee 45
    80637 München
  • 10.12.2017 | 09:00 - 17:00
    Landshuter Allee 45
    80637 München
Ort
CIP
Landshuter Allee 45
80637 München
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