Das Ausmaß kindlicher Reaktionen auf traumatische Lebensereignisse wurde lange Zeit massiv unterschätzt. Es wurde angenommen, dass Kinder davon weniger häufig und in geringerem Ausmaß betroffen seien als Erwachsene. Heute weiß man, dass dem nicht so ist – im Gegenteil, denn es ist erwiesen, dass die Folgen von Traumata umso stärker sind, je jünger ein Mensch ist. Ein erheblicher Teil der Kinder entwickelt Traumafolgestörungen unterschiedlicher Dauer und Komplexität. Da sich Traumafolgen bei Kindern in anderer Weise zeigen als bei Erwachsenen, müssen bei Diagnostik und Therapie die entwicklungsbedingten Besonderheiten des Kindes- und Jugendalters berücksichtigt werden. In diesem Kurs wird ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Konzept der Diagnostik (Klärung der Diagnose bei den verschiedenen Altersgruppen), Prävention und Behandlung der PTB im Kindes- und Jugendalter vorgestellt. Zentrale Techniken zur Gestaltung von Rahmenbedingungen und Beziehungsverhalten sowie Stabilisierung werden erläutert und eingeübt. Interventionstechniken zum Umgang mit Emotionen wie Schuld, Scham und Ekel sowie Dissoziationen werden ebenso vorgestellt und eingeübt wie spezielle Techniken zur Traumabearbeitung (Prolonged Exposure, imaginative Techniken, Verhaltensexperimente). Interaktive Gruppenarbeit, die Bereitschaft von Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.
