Kursdetails

Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen

16.06.2012 - 17.06.2012 | KJT-VT 2012-6

Kursbeschreibung Zwangsstörungen bei Kindern- und Jugendlichen (revidiert Feb 2011)
Zwangsstörungen treten bei 1 – 3,5 % aller Kinder und Jugendlichen auf. Meist lässt sich anfangs nicht klar zwischen normalem magischen Denken und ritualisiertem Handeln einerseits und Zwangsgedanken und – handlungen andererseits unterscheiden. Erst wird das Problemverhalten mit Scham versteckt, dann kann es durch massive Kontrollen und Tyrannei der Bezugspersonen zur ernsthaften Belastung in der Familie werden.
Der zweitägige Workshop zur Zwangsstörung soll insgesamt das Verständnis der TherapeutInnen für diese Erkrankung vertiefen, da nur die TherapeutInnen, die kompetent nachfragen können, den Zwangskranken genügend Sicherheit geben, um sich öffnen zu können.
Folgende Fragen werden bearbeitet:
Wie zeigen sich Zwangsstörungen? Welche diagnostischen Fragen und Techniken eignen sich bei Kindern und Jugendlichen besonders? Wie entstehen Zwangsstörungen und wie erklärt die TherapeutIn die Störung dem Kind und den Eltern? Was ist ein „Neutralisierungsmodell“? Welche Hintergründe in der Familie tragen zur Entstehung der Zwangserkrankung bei? Gibt es einen „Motor“, der immer neue Zwänge produziert? Was ist Reizexposition mit Reaktionsverhinderung? Welche gedanklichen Fehler sind am stärksten repräsentiert? Wie gehen die Bezugspersonen mit dem Kind/Jugendlichen um, ohne den Zwang zu verstärken? Wie wirken medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung zusammen?
Alle Fragen werden durch Falldemonstrationen und Rollenspiele in Selbsterfahrung erarbeitet. Die Teilnehmer übernehmen sowohl die Rolle der Patienten, als auch der Therapeuten. Interaktive Gruppenarbeit und die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt
Folgende Fertigkeiten sollen vermittelt werden:
• Diagnostische Erhebung bei Zwangsgedanken und –handlungen (durch Kind gemäße Zeichnungen, Aufzeichnung von Handlungen und Interviewtechnik)
• Vermittlung eines plausiblen Erklärungsmodells (durch gemeinsame Erarbeitung, Erstellung von Darstellungen, Stuhlarbeiten)
• Aufstellung einer Angsthierarchie, Einleitung und Durchführung von Reizexposition (durch Selbstversuche, Fallberichte)
• Erarbeitung und Veränderung der Logik von magischen Gedanken und Ritualen (durch Anlehnung an „märchenhaftes“ Denken, Herausarbeiten der Funktion im Leben des Kindes)
• Erkennen des systemischen Hintergrundes in der Familie (durch Fallbeschreibungen und Therapieverläufe, durch Aufdeckung von funktionalen Aspekten) I

Literatur:
Ambühl, H.& Meier, B. (2003). Zwang verstehen und behandeln. Ein kognitiv-verhaltenstherapeutischer Zugang. Stuttgart: Pfeiffer bei Klett-Cotta
Ambühl, H. (2008) Frei werden von Zwangsgedanken. Düsseldorf: Patmos Verlag
Schmidt-Traub, S. (2006) Zwänge bei Kindern u. Jugendlichen. Göttingen, Hogrefe
Lakatos, A. & Reinecker, H. (1999) Kognitive Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen. Ein Therapiemanual. Göttingen: Hogrefe
Reinecker,H.(2006) Ratgeber Zwangsstörungen. Informationen für Betroffene und Angehörige. Göttingen. Hogrefe

Gebühr ab 228,00 €
Gebühr immatrikuliert: 228,00 €
Termine
16.06.2012 - 17.06.2012
Termindetails
  • 16.06.2012 | 09:00 - 17:00
    Landshuter Allee 45
    80637 München
  • 17.06.2012 | 09:00 - 17:00
    Landshuter Allee 45
    80637 München
Ort
CIP
Landshuter Allee 45
80637 München
Dieser Kurs wurde bereits durchgeführt