Körperorientierte Therapie mit traumatisierten Menschen
Traumatisierte Klienten haben große Schwierigkeiten, einem Beziehungsgeschehen zu vertrauen, ihr inneres Erfahrungsbild ist geprägt von negativer Erwartungshaltung und Entwertung. Zurückzuführen ist dies auf mangelnden Schutz vor destruktiven körperlichen wie seelischen Grenzüberschreitungen in ihrer Entwicklung, die zu überflutenden Emotionen führten. Abspaltung körperlicher wie emotionaler Empfindungen waren meist die einzige Überlebensstrategie. Das Körperliche soll darum in der Behandlung der Folgen von Traumata einen Platz bekommen. Pesso Boyden System Psychomotor (PBSP) bietet Möglichkeiten, Isolations- und Omnipotenzerfahrungen, die mit Traumatisierung verbunden sind, zu ihrem ursprünglichen historischen interaktionellen Kontext zurückzubringen. Dem Klienten wird durch den strukturierten Kontext einer Gruppe die Möglichkeit gegeben, Emotionen in einem sicheren und geschützten interaktionellen Kontext erneut zu erleben. Durch die systematische Art, in der der Körper in die Therapie einbezogen wird, kann der Klient erleben, dass seine körperliche Integrität respektiert wird und dass er dem eigenen Körper vertrauen kann. Der Seminarleiter legt viel Wert darauf, dass die Teilnehmer diese Erfahrungen erspüren können und arbeitet mit praktischen Übungen.
Lit: Albert Pesso, Lowijis Perquin. Die Bühnen des Bewusstseins oder Werden, wer wir wirklich sind. PBSP – ein ressourcenorientierter, neurobiologisch fundierter Ansatz der Körper-, Emotions- und Familientherapie (2008). CIP-Medien, München. Perquin, L., Pesso A. (2004), Therapeutische Arbeit mit Missbrauchpatienten. Psychotherapie 9(2): 268-294. CIP-Medien, München