Dissoziative Störungen bleiben oft lange unerkannt und führen dann nicht selten
zu unbefriedigenden Therapieverläufen. Der Psychiater Pierre Janet führte den Begriff der Dissoziation bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert in die Fachwelt ein
und beschrieb damit eine Desintegration des Bewusstseins, aber auch emotionaler und körperlicher Erfahrungen, i. d. R. ausgelöst durch traumatische Erlebnisse.
Seine Grundannahmen wurden durch die neurobiologische Forschung weitgehend
bestätigt und gingen in hochaktuelle Konzepte der Psychotraumatologie ein. Neben
der Theorie vermittelt der Workshop Einblicke in die vielfältige Symptomatik von
Dissoziation (von unspezifischer Alltagstrance bis zur „multiplen Persönlichkeit“).
Instrumente zum Screening werden vorgestellt, die Darstellung der Behandlungsstrategien wird mit Fallvignetten, Videobeispielen und Übungen praxisnah unterlegt.