„Handeln ist heilender als Reden!“ war ein Leitspruch von J. L. Moreno, der sein als „Gruppenpsychotherapie“ benanntes Konzept bereits 1932 der „American Psychiatric Association“ vorstellte – eine bis dahin unbekannte Therapiemethode. Die heute praktizierten verhaltentherapeutischen Ansätze von Gruppentherapien gehen auf ihn zurück. Psychodramatische Gruppentherapie ist intensives Lernen in und mit der Gruppe mit Hilfe (erlebens-) aktivierender und handlungsfördernder Methoden. In keiner anderen Form ist die konsequente Einbeziehung aller Gruppenmitglieder in den therapeutischen Prozess ein so zentraler Wirkfaktor. Im Katalog effektiver Interventionen sind zentrale Techniken des Psychodramas zu finden wie Rollenspiel und Rollentausch. Sie werden vorwiegend als Verhaltenstraining eingesetzt und bleiben zumeist in der Langzeitwirkung und Effektivität u. a. für die Stärkung und Festigung der Ressourcen und Kompetenzen des Klienten hinter ihrem vollen Potenzial zurück. Mit der Anwendung zentraler Konzepte des Psychodramas (Doppeln, Spiegeln, Rollentausch sowie Authentizität, Kreativität und Spontaneität im therapeutischen Handeln) wird eine fundierte szenische Diagnostik der komplexen bio-psycho-sozio-kulturellen Bezüge von Klienten möglich. Zusätzlich werden die nicht verbalisierten Aspekte von z. B. dysfunktionalen Attributionsstilen, Verhaltens- sowie Beziehungsmustern für die Bearbeitung zugänglich. Es werden die für die eigene gruppentherapeutische Praxis relevanten Grundlagen des Psychodramas anwendungsbezogen und spielerisch vermittelt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erweiterung des bestehenden verhaltensfokussierten Herangehens an gruppentherapeutische Prozesse um psychodramatische Handlungsstrategien. Das Psychodrama bietet mit seinen ausgereiften Techniken eine verlässliche, wegweisende und zielführende Struktur für die Gesamtkonzeption jeder Form der Gruppentherapie in unterschiedlichen Settings. Lit.: von Ameln et al.: Psychodrama. Springer 2004. Interaktive Gruppenarbeit, die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.
