Es ist nicht leicht, Empathie für gewalttätige Handlungen aufzubringen. In der Regel kommt es zu einem unmittelbaren Abbruch der Mentalisierung bei denjenigen, die Zeugen dieser Handlungen werden. Gewalt ist eine extreme Form der Aggression, die durch die Absicht gekennzeichnet sein kann, einem anderen körperlichen Schaden zufügen. Der Gewaltakt selbst, ob impulsiv oder geplant, entspringt selten blinder Wut. Neueren analytischen Theorien zu Folge handelt es sich vielmehr um einen Versuch, das zerbrechliche Selbst vor einem Ansturm ich-destruktiver Scham zu schützen, deren Ursprung in intrusiven und überwältigenden Beziehungserfahrungen mit den primären Objekten liegt. Der Kurs will zeigen, wie die Theorie der Mentalisierung zum Verständnis von antisozialen Persönlichkeitsstörungen und Gewalt beitragen und praktisch für deren Therapie genutzt werden kann. Motivation für interaktive Gruppenarbeit und Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.