Für das Verständnis eines psychosomatischen Krankheitsgeschehens ist die Erfassung psychischer Risikofaktoren im Vorfeld der Erkrankung von großer Relevanz. Sie können sich aus der aktuellen Lebenssituation ergeben und/oder sich vor dem Hintergrund lebensgeschichtlicher Erfahrungen entwickeln. Anhaltende emotionale Belastungen tragen zur Entstehung von körperlichen und psychischen Desorganisation bei. Welche Erkrankung zum Ausbruch kommt, hängt von den jeweiligen Dispositionen und genetischen Veranlagungen ab, die im Zustand anhaltender schwerer Belastungen oder auch kumulativen traumatischen Erfahrungen nicht mehr kompensiert werden können. Die relevanten diagnostischen Überlegungen befassen sich daher mit der Frage, welche psychischen Risikofaktoren sich auf die Erkrankung negativ auswirken und wie der Patient mit der Krankheit umgeht, d. h. mit seinem Coping und der Compliance. Im Seminar soll der Schwerpunkt auf diagnostisch und therapeutische Strategien gelegt werden. Die Thematik kann exemplarisch am Beispiel der chronischen Schmerzerkrankungen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und/oder Art. Hypertonie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erarbeitet werden. Interaktive Gruppenarbeit, die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.
