Ursprünglich als Analogon zur Balintgruppe für die Ausbildungscurricula zum ärztlichen Verhaltenstherapeuten entstanden, hat sich die Interaktionelle Fallarbeit im letzten Jahrzehnt zu einer genuin verhaltenstherapeutischen patientenzentrierten Selbsterfahrung entwickelt, deren theoretischer Rahmen über die Balintarbeit hinausgeht, die Lebens- und Lerngeschichte des Therapeuten ebenso miteinbeziehen kann wie Systembedingungen. Die Teilnehmer sollten bereit sein, eigene Fälle mitbringen und können diese ggf. auch in kurzen Rollenspielen darstellen (und falls ich immer einen Raum mit Videogerät haben könnte zusätzlich folgender Text:) oder auch einen Videoausschnitt (VHS-Kassette) einer Sitzung mitbringen. Das Gewicht liegt dabei auf den zwischen Therapeut und Patient ablaufenden Interaktionen. Im geschützten Rahmen der Gruppe entwickelt sich in freier Assoziation der Teilnehmer eine neue Interaktionsebene, in der der Therapeut aus seiner bisherigen gefangenen Perspektive herausfindet, seine ≥blinden Flecken„ sich erhellen, seine Blockaden sich lösen und er zu einem kreativeren und persönlich befriedigenderen Therapeuten-verhalten fähig wird.